Maarten ʼt Hart, geboren am 25. 11. 1944 in Maassluis als ältestes von drei Kindern der Eheleute Magdalena van der Giessen und Paulus ʼt Hart. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie auf, sein Vater war lange in der Landwirtschaft und zuletzt in einem Bestattungsunternehmen tätig. Die Kindheitsjahre waren durch starke Isolation gekennzeichnet, einziger Kontakt zur Außenwelt erfolgte durch die Kirche; seine streng kalvinistische Erziehung in Elternhaus, Grundschule und Sonntagsschule hatte entscheidenden Einfluss auf sein Werk. In einem langwierigen, in den Texten reflektierten Prozess löste er sich allmählich von der Religion seiner Kindheit. Aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen durfte ʼt Hart ein Realgymnasium besuchen, dessen spezialisierter Abschluss ihn auf ein naturwissenschaftliches Studium festlegte. 1962–1968 studierte er – nicht an der reformierten Universität in Amsterdam, sondern an der staatlichen Universität Leiden – Biologie mit dem Schwerpunkt Verhaltensforschung. Nach dem Examen leistete er seinen Militärdienst ab. Seit 1971 veröffentlichte er, zunächst unter dem kaum verhüllenden Pseudonym Martin Hart, erzählende Prosa und daneben wissenschaftliche Untersuchungen. Aufgrund eines 1973 erschienenen Buchs über Ratten wurde er wiederholt als Rattensachverständiger herangezogen. Nach einem missglückten Berufseinstieg als Biologielehrer gelang ihm die Rückkehr als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Leiden. Er promovierte 1978 mit einer Arbeit über das Verhalten des dreistacheligen ...